Unsere Gelenke sind täglich einer enormen Belastung ausgesetzt. Damit sie diese Belastung dauerhaft schadlos wegstecken können, ist die Versorgung mit Kollagen Typ 2 entscheidend. Dieser spezielle Kollagentyp ist hauptverantwortlich für die Gesundheit von Knorpelgewebe. Ein Mangel kann daher früh zu Gelenkverschleiß und Arthrose führen.
Aufbau und Funktion von Kollagen Typ 2
Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein im Bindegewebe des Menschen und macht rund 30% des gesamten Körperproteins aus. Es gibt verschiedene Typen, die sich in ihrer Zusammensetzung und Funktion unterscheiden.
Kollagen Typ 2 ist fast ausschließlich in Knorpelgewebe zu finden und macht dort 50-60% des Trockengewichts aus. Es besteht aus drei identischen Protein-Ketten, die als α1(II)-Ketten bezeichnet werden und sich zu einer Tripelhelix zusammenlagern.
Diese spezielle Struktur verleiht dem Knorpel die nötige Zugfestigkeit und Elastizität, um Druckbelastungen schadlos abzufedern. Kollagen Typ 2 sorgt also für die Stoßdämpfung und den reibungslosen Gleitvorgang in den Gelenken. Ohne ausreichend Kollagen Typ 2 nimmt die Beweglichkeit ab und der Gelenkverschleiß schreitet voran.
Vorkommen von Kollagen Typ 2
Kollagen Typ 2 findet sich vor allem in hyalinen Knorpelgewebe, das die Gelenkflächen der Knochen überzieht und für den reibungslosen Gleitvorgang sorgt. Weitere Vorkommen sind:
- Rippenknorpel – ermöglicht die Elastizität der Rippen beim Atmen
- Nasenscheidewand – gibt Halt und Form
- Luftröhre und Bronchien – hält Atemwege offen
- Bänder und Sehnen – sorgt für Zugfestigkeit an den Ansätzen
- Bandscheiben – dämpfen die Belastung der Wirbelsäule ab
Kollagen Typ 2 macht zwischen 15 und 25% des Trockengewichts dieser Gewebe aus und ist der Hauptbestandteil der Extrazellularmatrix. Ohne dieses Strukturprotein wären Knorpel und Bänder deformierbar wie Gelee.
Ursachen für Abbau von Kollagen Typ 2
Der Gehalt an Kollagen Typ 2 im Körper erreicht um das 25. Lebensjahr sein Maximum. Danach nimmt die körpereigene Produktion kontinuierlich ab, pro Jahr um etwa 1-2%.
Gründe für den Abbau dieses strukturgebenden Eiweißes sind:
- Nachlassende Stoffwechselaktivität der Chondrozyten
- Ernährungsfaktoren wie Zuckerkonsum
- Mechanische Überlastung der Gelenke
- Entzündliche Prozesse in der Gelenkinnenhaut
- Freie Radikale durch oxidative Prozesse
- Genetische Veranlagung
Ohne Gegenmaßnahmen führt dies unausweichlich zu Verschleißerscheinungen, Gelenkschmerzen und Arthrose.
Mangel erschwert Heilung von Gelenkverletzungen
Bei Sportverletzungen sind häufig Knorpel und Bänder betroffen. Ohne ausreichend Kollagen Typ 2 dauert die Heilung deutlich länger. Studien zeigen, dass die Einnahme von Kollagenhydrolysat die Regeneration nach einer Knieverletzung um bis zu 50% beschleunigen kann.
Bei einer Kreuzband-Operation führte die zusätzliche Gabe von Kollagen Typ 2 zu einer schnelleren Wundheilung und einem besseren Heilungsergebnis. Eine gute Versorgung ist also auch nach einer Verletzung essenziell.
Kollagen Typ 2 durch Ernährung zuführen
Um die Gelenkgesundheit zu erhalten, ist eine gezielte Versorgung mit Kollagen Typ 2 notwendig:
- Nahrungsergänzung: Kollagen Typ 2 Pulver aus Rind oder Schwein. Ca. 10-15 g täglich.
- Gelatine: Enthält geringe Mengen von Kollagen Typ 2. Geeignet zur Herstellung von Gelees.
- Fleisch: Liefert Bausteine Glycin und Prolin für körpereigene Produktion.
- Vitamin C: Wichtiger Cofaktor bei der Biosynthese von Kollagen.
- Omega-3-Fettsäuren: Zur Entzündungshemmung bei Arthrose.
- Sport: Stärkung der Muskulatur und Entlastung der Gelenke.
Eine Kombination dieser Maßnahmen kann helfen, den Kollagengehalt im Körper zu erhöhen und so Gelenkverschleiß vorzubeugen.
Kollagen Typ 2 bei Arthrose
Bei Arthrosepatienten wurde in Studien beobachtet, dass eine tägliche Einnahme von 10-12g Kollagen Typ 2 über 3-6 Monate zu einer signifikanten Linderung der Beschwerden führte. Es zeigte sich eine Schmerzreduktion sowie eine verbesserte Beweglichkeit im Vergleich zur Placebo-Gruppe.
Offenbar regt die orale Zufuhr von Kollagen Typ 2 die körpereigene Produktion von Knorpelgewebe an und kann so dem fortschreitenden Abbau entgegenwirken. Patienten berichten auch von einer Abnahme von Knackgeräuschen im Gelenk.
Fazit: Frühzeitig vorbeugen ist wichtig
Kollagen Typ 2 ist unverzichtbar für elastische, belastbare Gelenke. Wer frühzeitig mit gezielter Nährstoffversorgung gegensteuert, kann seinem Knorpel substanziell helfen und so Gelenkschmerzen und Arthrose hinaus zögern oder sogar verhindern. Regelmäßige Bewegung und eine vitalstoffreiche Ernährung sind der Schlüssel für gesunde Gelenke bis ins Alter.
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