Kollagen Typ 1: Mehr als nur für die Haut

Die umfassenden Wirkungen von Kollagen Typ 1

Kollagen ist ein essenzielles Strukturprotein unseres Körpers und kommt in verschiedenen Typen und Geweben vor. Kollagen Typ 1 ist dabei der am häufigsten vorkommende Typ, der vor allem für feste und elastische Haut sorgt. Doch Kollagen der Type I hat noch weit mehr lebenswichtige Funktionen, als nur die Haut jugendlich zu erhalten.

Aufbau und Struktur von Kollagen Typ 1

Rund 90% des gesamten Kollagens in unserem Körper besteht aus Kollagen Typ 1. Es ist das am weitesten verbreitete Gerüsteiweiß und kommt in vielen Geweben vor:

  • Haut
  • Sehnen
  • Bänder
  • Knochen
  • Zähne
  • Hornhaut der Augen
  • Blutgefäßen
  • Organen

Chemisch gesehen handelt es sich um ein rechtsdrehendes Tripelhelix-Molekül aus drei α-Ketten. Jede dieser Ketten windet sich in einer Helix-Struktur, die als Polyprolin-II-Helix bezeichnet wird. Der hohe Gehalt an den Aminosäuren Prolin und Hydroxyprolin sorgt für diese stabile Helix-Konformation.

Mehrere dieser Tripelhelix-Moleküle lagern sich im Extrazellularraum zu stabilen Kollagenfasern zusammen, die dem Gewebe Halt und Elastizität verleihen. Diese Fasern bilden letztendlich das Strukturgerüst der Extrazellularmatrix. Ohne Kollagen Typ 1 wären viele Gewebe und Organe deformierbar wie Gelee.

Die Funktion von Kollagen 1 im Körper

Kollagen Typ 1 erfüllt vielfältige Aufgaben in unserem Körper:

  • Haut: Bildet das Strukturgerüst für feste, elastische Haut. Sorgt für glatte Oberfläche und geschmeidige Textur.
  • Knochen: Verankert und stabilisiert die Mineralisationen von Kalzium und Phosphor. Gibt den Knochen die nötige Zug- und Druckfestigkeit.
  • Sehnen und Bänder: Verleiht diesen Bindegeweben Belastbarkeit und Elastizität. Macht Bewegungen erst möglich.
  • Blutgefäße: Bildet elastische und reißfeste Gefäßwände, die dem Blutdruck standhalten.
  • Hornhaut der Augen: Sorgt für eine glatte und lichtecht Hornhaut, damit scharfe Sicht möglich ist.
  • Wundheilung: Bildet das Gerüst für die Bildung von Narbengewebe bei Verletzungen.
  • Organe: Umhüllt und schützt empfindliche Organstrukturen, gibt ihnen Halt.

Kollagen 1 ist also ein unverzichtbarer Baustein, um unseren Körper zusammenzuhalten und Bewegung zu ermöglichen. Ohne dieses Strukturprotein wären wir nur ein unförmiger Sack aus weichem Gewebe.

Biosynthese von Kollagen Typ 1

Die Biosynthese von Kollagen Typ 1 ist ein komplexer Prozess, der in mehreren Schritten abläuft:

  1. Fibroblasten produzieren die drei α-Ketten als Vorstufen (Prokollagen).
  2. Diese α-Ketten werden hydroxyliert und winden sich zu einer Tripelhelix.
  3. Die Propeptide werden abgespalten, so entsteht tropokollagen.
  4. Mehrere Tropokollagen-Moleküle lagern sich zu Mikrofibrillen zusammen.
  5. Diese Mikrofibrillen verbinden sich zu den stabilen Kollagenfibrillen.
  6. Quervernetzungen zwischen den Fibrillen machen das Ganze unlösbar.

Wichtig für die Produktion sind vor allem die Aminosäuren Prolin und Lysin sowie Ascorbinsäure (Vitamin C), Kupfer und Zink als Cofaktoren.

Warum die Produktion von Kollagen 1 nachlässt

Ab dem 25. Lebensjahr beginnt die körpereigene Bildung von Kollagen bereits nachzulassen. Pro Jahr nimmt sie um ca. 1-2% ab. Gründe dafür sind:

  • Nachlassende Aktivität der Fibroblasten
  • Oxidativer Stress durch UV-Licht, Rauchen etc.
  • Unzureichende Versorgung mit den Aminosäuren Prolin und Lysin
  • Erhöhter Abbau durch Matrix-Metalloproteinasen

Dies führt zu Faltenbildung, schlaffer Haut, Instabilität von Knochen und Gelenken, Sehnenverletzungen sowie altersbedingten Augenerkrankungen.

Kollagen Typ 1 natürlich zuführen

Um dem entgegenzuwirken, ist eine gezielte Nährstoffzufuhr wichtig:

  • Eiweißreiche Ernährung: Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte. Diese Lebensmittel liefern die Bausteine Glycin, Prolin und Hydroxyprolin.
  • Gelatine und Knochenbrühe: Enthalten viele Bestandteile von Kollagen 1 und können dessen Gehalt im Körper erhöhen.
  • Kollagenhydrolysate: Pulver mit hoher Bioverfügbarkeit, da die Peptide vorverdaut sind. 10-15 g täglich wirken positiv.
  • Vitamin C: Unterstützt als Cofaktor die Eigenproduktion von Kollagen Typ 1 in Fibroblasten.
  • Antioxidantien: Schützen vor oxidativem Abbau von Kollagen durch freie Radikale aus UV-Licht, Rauchen etc.
  • Zink und Kupfer: Wichtige Spurenelemente bei der Quervernetzung der Tropokollagen-Moleküle.

Eine Kombination dieser Maßnahmen kann die Kollagen-Konzentration im Körper wieder auffüllen und so Haut, Knochen, Gelenke und Sehkraft unterstützen.

Kollagen Typ 1 und Hautalterung

Der wohl sichtbarste Effekt des nachlassenden Kollagen Typ 1 ist die Hautalterung. Durch den Verlust an Strukturproteinen in der Lederhaut nimmt die Spannkraft und Elastizität der Haut ab.

Es bilden sich Falten, der Teint wirkt fahler, die Haut schlaffer. Auch Pigmentflecken und Cellulite treten vermehrt auf. All das lässt sich durch gezielte Kollagenzufuhr wieder verbessern.

Studien zeigen, dass eine Einnahme von oralen Kollagenpeptiden die Faltenbildung reduziert und die Hautfeuchtigkeit erhöht. Schon nach 4-8 Wochen ist eine glattere, prallere Haut erkennbar.

Kollagen Typ 1: Nicht nur gut für die Haut

Fazit: Wichtig für den ganzen Körper

Kollagen Typ 1 ist nicht nur für straffe Haut wichtig, sondern erfüllt lebensnotwendige Funktionen für Stabilität und Elastizität im gesamten Körper. Um der Abnahme mit zunehmendem Alter entgegenzuwirken, ist eine gezielte Nährstoffversorgung ratsam.


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