Kollagen ist in aller Munde – kein Wunder, denn das Strukturprotein ist essenziell für unsere Gesundheit. Aber was genau ist Kollagen eigentlich und welche Funktionen hat es im Körper? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über Kollagen.
Was ist Kollagen?
Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein in unserem Körper und macht etwa 30% aller körpereigenen Proteine aus. Chemisch gesehen handelt es sich um ein festes, faseriges Protein, das dem Bindegewebe Festigkeit und Elastizität verleiht.
Kollagen kommt hauptsächlich in der Haut, den Knochen, Knorpeln, Sehnen und Bändern vor. Insgesamt gibt es mindestens 16 verschiedene Typen von Kollagen im menschlichen Organismus. Die häufigsten sind:
- Kollagen Typ I: Kommt in Haut, Knochen, Sehnen und Zähnen vor
- Kollagen Typ II: Wichtigster Bestandteil des Knorpels
- Kollagen Typ III: Häufig in der Haut und den Gefäßen
- Kollagen Typ IV: Teil der Basalmembranen
Kollagen macht je nach Gewebeart bis zu 70% des Trockengewichts aus und ist unverzichtbar für unsere Gesundheit. Ohne dieses Strukturprotein wären wir quasi nur ein formloser Sack aus Zellen.
Wie ist der Aufbau von Kollagen?
Das Kollagenmolekül besteht aus drei eng miteinander verwundenen Proteinsträngen, die eine stabile Tripelhelix bilden. Diese Struktur gibt dem Molekül eine hohe Zug- und Elastizitätsfestigkeit.
Die Proteinstränge wiederum sind aus einer regelmäßigen Abfolge von Aminosäuren aufgebaut. Wichtige Bausteine sind dabei vor allem:
- Prolin
- Hydroxyprolin
- Glycin
Diese Aminosäuren machen zusammen etwa 50% des Kollagens aus. Weitere wichtige Bestandteile sind Glutamin, Alanin, Arginin und Lysin.
Die einzigartige Tripelhelix-Struktur des Kollagens verleiht ihm seine charakteristischen Eigenschaften wie Zugfestigkeit, Elastizität und Druckstabilität.
Welche Funktionen hat Kollagen im Körper?
Kollagen hat verschiedene lebenswichtige Aufgaben in unserem Organismus:
- Es sorgt für Festigkeit und Elastizität von Haut und Bindegewebe. Ohne Kollagen wäre unsere Haut schlaff und faltig.
- Es versorgt Knorpel, Knochen und Gelenke mit Stabilität und Beweglichkeit. Kollagen ist die „Stoßdämpfung“ in unseren Gelenken.
- Es ist wichtig für Wundheilung und Blutgerinnung. Beim Wundverschluss bildet sich Kollagen.
- Es spielt eine Rolle für Muskelaufbau und Kraftübertragung. Kollagen ist Teil der Sehnen, die Muskeln mit Knochen verbinden.
- Es stützt und schützt empfindliche Organe wie Leber, Niere und Milz.
- Es stabilisiert die Gefäßwände unserer Blutgefäße und reguliert den Blutdruck.
Kollagen hat also immens wichtige Strukturfunktionen. Ohne dieses Protein wären wir quasi bewegungsunfähig.
Wie wird Kollagen im Körper gebildet?
Die körpereigene Produktion von Kollagen findet vor allem in Fibroblasten statt, das sind Bindegewebszellen in Haut, Knochen und Knorpel. Sie bauen aus den Aminosäuren Prolin, Glycin und Lysin die charakteristischen Tripelhelix-Moleküle auf.
Für diese Biosynthese sind auch Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin C, Kupfer und Zink wichtig. Sie wirken als Kofaktoren und Zellsignalstoffe an der Kollagenbildung mit.
Bei einem Mangel dieser Mikronährstoffe kann die Kollagenproduktion daher gestört sein. Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um die körpereigenen Reserven aufzufüllen.
Ab welchem Alter nimmt die Kollagenbildung ab?
Ungefähr ab dem 25. Lebensjahr beginnt der Kollagengehalt im Körper kontinuierlich abzunehmen. Schätzungen zufolge sinkt er jährlich um etwa 1 bis 2 Prozent.
Gründe sind einerseits der natürliche Alterungsprozess, andererseits Faktoren wie UV-Strahlung, Rauchen, zu viel Zucker, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung. Dies führt mit der Zeit zu einem Kollagenmangel.
Bis zum Alter von etwa Mitte 20 ist die körpereigene Kollagenproduktion noch sehr aktiv. Danach übersteigt allerdings der Abbau immer mehr die Neubildung, und die Speicher leeren sich langsam.
Welche Faktoren begünstigen einen Kollagenmangel?
Folgende Faktoren können die Bildung von Kollagen hemmen und zu einem Defizit beitragen:
- Natürlicher Alterungsprozess ab Mitte 20
- Zu wenig Bewegung und Immobilität
- Vitaminmangel (vor allem Vitamin C)
- UV-Strahlung und Sonnenschäden
- Rauchen und Alkohol
- Übermäßiger Zuckerkonsum
- Ungesunde Ernährung ohne genügend Proteine
- Entzündungen und Erkrankungen
- Stress
- Einnahme bestimmter Medikamente
Wer diese Risikofaktoren möglichst vermeidet, kann seinem Körper helfen, länger natürliches Kollagen zu produzieren und einen Mangel zu verhindern.
Welche Symptome können bei Kollagenmangel auftreten?
Ein Kollagendefizit äußert sich vor allem durch:
- Faltenbildung und schlaffe Haut: Kollagen hält die Haut glatt, straff und elastisch. Bei Mangelerscheinungen verliert sie an Spannkraft und es bilden sich Falten.
- Abgenutzte Gelenke und Arthrose: In den Gelenken sorgt Kollagen für Stoßdämpfung und Geschmeidigkeit. Ohne ausreichend Kollagen in den Knorpeln scheuern die Gelenke und schmerzen.
- Osteoporose durch schwache Knochen: Knochen bestehen zu 30% aus Kollagen, das sie stabilisiert. Bei Mangel verlieren sie an Festigkeit und Dichte.
- Muskelschwäche und -schwund: Als Bestandteil der Sehnen ist Kollagen essenziell für Kraftübertragung und Muskelaufbau.
- Verletzungsanfälligkeit von Sehnen und Bändern: Diese bestehen überwiegend aus Kollagen. Bei Mangel reißen sie leichter.
- Blutarmut durch instabile Gefäße: In den Gefäßen sorgt Kollagen für Elastizität und Widerstandskraft. Ohne dies steigt das Risiko für Risse und Blutungen.
- Organsenkungen: Erschlafftes Bindegewebe durch Kollagenmangel kann zu Senkungen von Organen wie Gebärmutter oder Blase führen.
Bei diesen Anzeichen empfiehlt sich eine gezielte Kollagenzufuhr durch Nahrungsergänzung, um dem entgegenzuwirken.
Wie kann man dem Kollagenmangel entgegenwirken?
Um dem Alterungsprozess und einem Kollagendefizit vorzubeugen, gibt es einige Möglichkeiten:
- Kollagenpulver oder -tabletten einnehmen
- Lebensmittel mit natürlichem Kollagen essen (Fleisch, Fisch, Gelatine)
- Genug Vitamin C und Zink zu sich nehmen
- Sonnenschutz betreiben
- Zucker und Alkohol reduzieren
- Nicht rauchen
- Ausreichend bewegen und Muskeln trainieren
- Auf eine ausgewogene, proteinreiche Ernährung achten
- Entzündungen behandeln
- Stress vermeiden und für Erholung sorgen
- Nahrungsergänzungsmittel mit Hyaluronsäure einnehmen
Eine ausreichende Versorgung mit Kollagen ist entscheidend, um im Alter mobile, gesunde Haut, Knochen und Gelenke zu erhalten.
Wie findet der Körper Verwendung für zugeführtes Kollagen?
Kollagen, das über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt wird, kann der Körper auf verschiedene Weisen nutzen:
- Einbau in Gewebe: Kollagenpeptide lagern sich direkt in die Haut ein, füllen Lücken im Bindegewebe und machen es dichter.
- Stimulierung körpereigener Produktion: Kollagenregt Fibroblasten und andere Zellen an, selbst mehr Kollagen herzustellen.
- Bausteine für neue Proteine: Die Aminosäuren aus Kollagen dienen als Material für neue Kollagenfasern und andere Proteine.
- Antioxidativer Schutz: Kollagenproteine können freie Radikale abfangen und Zellen vor Schäden schützen.
- Feuchtigkeitsbindung: In der Haut bindet zugeführtes Kollagen Wasser und sorgt so für Spannkraft.
Der Körper ist also in der Lage, aufgenommenes Kollagen sinnvoll für den Erhalt der Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu nutzen.
Welche Lebensmittel enthalten von Natur aus Kollagen?
Neben Nahrungsergänzungsmitteln sollte man auch über die Ernährung zusätzliches Kollagen zu sich nehmen. Folgende Lebensmittel liefern auf natürlichem Weg Kollagen:
- Gelatine: Reines Kollagen, gewonnen aus Tierhäuten und Knochen. 10 Gramm enthalten bis zu 12 Gramm Kollagen.
- Knochenbrühe: Beim langen Köcheln gehen große Mengen Kollagen von den Knochen in die Brühe über.
- Fleisch: Vor allem Bindegewebe und Knorpel von Rind, Schwein und Geflügel enthalten viel Kollagen.
- Fisch: Besonders Seefische wie Kabeljau, Lachs und Thunfisch. Aber auch Weichtiere wie Tintenfische, Krabben oder Shrimps.
- Eier: Vor allem im Eigelb sind die Kollagen-Bausteine Proline und Glycin enthalten.
- Gemüse: Sellerie, Spinat, Tomaten, Paprika, rote Beete. Sie liefern Vitamin C.
- Beeren: Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren. Fördern mit Vitamin C die Eigenproduktion.
- Nüsse und Samen: Cashews, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne. Sie steuern wichtige Aminosäuren bei.
Fazit: Kollagen ist unverzichtbar für unsere Gesundheit
Kollagen ist das Hauptstrukturprotein unseres Bindegewebes und hat vielfältige Funktionen im Körper. Ab dem Alter von 25 Jahren nimmt seine Bildung langsam ab. Symptome eines Mangels sind Falten, Gelenkprobleme und schwache Knochen.
Mit gezielter Nahrungsergänzung und Vitaminen lässt sich dieser Prozess verlangsamen. Eine gute Kollagenversorgung ist der Schlüssel für Jugendlichkeit, Beweglichkeit und Lebensqualität bis ins Alter.
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